Die Tantra-Massage ist eine spannende Reise zu sich selbst.

Wenn tiefe Entspannung und ein Gefühl des Friedens auch Sinnlichkeit und Lust erwecken — wenn Berührung vor allem das Herz berührt — dann handelt es sich um eine Tantra-Massage. Wir haben mit einem professionellen Tantra-Masseur ein Gespräch über diese oft missverstandene Massage geführt und gefragt, welche Bedeutung sie speziell für Frauen hat.

Das Tantra-Massage Interview mit einem Tantra Masseur in Basel

Hallo Valeriu, wie würdest du beschreiben, was eine Tantra-Massage ist?

Valeriu: Die Tantra-Massage ist eine sinnliche Ganzkörpermassage, die heilsame, spirituelle, erotische und Wellness-Komponenten miteinander verbindet. Sie bietet in ihren verschiedenen Formen wundervolle Möglichkeiten, den eigenen Körper (wieder) zu entdecken und dabei auch seine Sinnlichkeit zu erleben.

Die Massierte darf einfach annehmen und sich ganz den eigenen Empfindungen hingeben, ohne selbst etwas zurückzugeben, zu leisten oder beweisen zu müssen. Dafür stelle ich als Tantra-Masseur einen geschützten, sicheren Raum her, fange die Behandelte liebevoll auf, wenn Emotionen fliessen und bewerte die Körperlichkeit meiner Klientinnen nicht. Tatsächlich ist eine gute Tantra-Massage eine Kunst. Im Kern geht es darum, die Aufmerksamkeit auf das Hier und Jetzt zu lenken und dabei Körper, Geist und Seele zu einem Ganzen zu verbinden.

Gehen mit einer Tantra-Massage zwingend spirituelle Ideen einher?

Nein. Niemand muss sich auf den philosophisch-spirituellen Hintergrund des Tantra an sich einlassen, wenn das nicht gewollt ist. Das Besondere an einer Tantra-Massage ist, dass sie unmittelbar über die eigene Körperlichkeit und Sinnlichkeit erfahren wird. Selbst, wer sich mit esoterischem Gedankengut schwertut, kann von der Wirkung der Tantra-Massage profitieren. Wer allerdings an der Entwicklung der eigenen Spiritualität interessiert ist, wird eine Tantra-Massage in vielerlei Hinsicht als sinnvolle und wertvolle Bereicherung seines Weges erfahren.

Wie kann die Tantra-Massage den Umgang mit der Sexualität und das Liebesleben positiv beeinflussen?

Viele Frauen haben den Kontakt zu sich selbst und vor allem zu ihrer eigenen Sinnlichkeit verloren. Die Gründe dafür sind vielfältig. Körperliche und seelische Traumata sowie eine oftmals im Alltag nicht besonders liebevoll gelebte Sinnlichkeit tragen nicht zur Entwicklung einer selbstbewussten Sexualität bei. Die Tantra-Massage ermöglicht eine respektvolle und achtsame Reise zu sich selbst. Das führt selbstverständlich zu mehr Sinnlichkeit, innerer Balance und zu mehr Wohlbefinden im Leben. Viele Frauen können nach der Massage wesentlich besser spüren und später auch artikulieren, was ihnen guttut und was sie sich in der Sexualität wünschen.

Warum wird bei der Tantra-Massage auch der Intimbereich eingeschlossen?

Die Frau wählt selbst, ob der Intimbereich einbezogen wird oder nicht. Für viele Frauen bietet die sogenannte Yoni Massage eine Möglichkeit, diesen Bereich in Form von zärtlichen Berührungen und teilweise auch erregenden Griffen zu erfahren. Das hilft ihnen, diesem Bereich in sinnlicher Weise und achtsam zu begegnen.

Warum hat die Tantra-Massage immer noch mit einem schlechten Image zu kämpfen?

Das ist eine sehr interessante Frage. Möglicherweise wissen viele Menschen gar nicht, was eine Tantra-Massage ist. Sie denken dabei sofort an Sex, weil das so vielfach in den Medien kolportiert wird. Hinzu kommt ein anderer Aspekt. Unsere Kultur und unsere Gesellschaft leben uns zwar scheinbar offen Sexualität in jedweder Form vor, dabei führen aber bedeutende Elemente wie Sinnlichkeit und echte Erotik ein Schattendasein. Viele Menschen können ihre Sexualität nicht wirklich ausleben und fühlen sich in diesem Bereich unglücklich. Eine Tantra-Massage kann dabei helfen, sich und andere sinnlich und sexuell anders zu erfahren.

In welchem Zusammenhang kann die Tantra-Massage auch therapeutisch wirken?

Sexualität wird bei uns heute vielfach in den Kontext von normierten Schönheitsidealen und Jugend gebracht. Das hemmt viele Frauen dabei, ihre Sinnlichkeit und Sexualität zu leben. Kostbare Lebensenergie wird blockiert. Das Verhältnis zum Sexualpartner ist häufig gestört, da von beiden Seiten Erwartungen bestehen, die weder artikuliert noch erfüllt werden. Die Tantra-Massage verfolgt das Ziel, entsprechende Hemmungen und Blockaden zu lösen, um die Energie wieder frei fliessen zu lassen und so Raum für neue Empfindungen zu schaffen. Frauen können sich hingeben und fallen lassen. Sie lernen, ihren Körper liebevoll zu betrachten und ihn so anzunehmen, wie er ist.

Wie findet man einen seriösen Anbieter?

Neben Empfehlungen aus dem Bekanntenkreis und einem ersten Eindruck über die Webseite soll ein persönliches Gespräch zwischen Klientin und Masseur möglich sein. Frauen sollten sich dabei auch auf ihren Instinkt verlassen. Ein seröser Tantra-Masseur wird seine Klientinnen zu nichts überreden. Am Ende ist die Tantra-Massage ein tiefgreifend sinnliches Erlebnis, das man nicht mit einer normalen Massage vergleichen kann. Der Tantra-Masseur hat deshalb grosse Verantwortung und muss vertrauenswürdig und gleichermassen professionell agieren sowie die behandelte Frau in jeder Situation liebevoll auffangen. Dabei wird er auch ganz bewusst mit den erotischen Komponenten der Tantra-Massage umgehen, ohne dabei den Boden der Professionalität zu verlassen.

Was bedeutet deine Arbeit als Tantra-Masseur für dich selbst?

Die Tantra-Massage ist meine Berufung und ein Geschenk. Es ist ein grosses Privileg, Menschen berühren zu dürfen und sie auf dem spannenden Weg zur Entfaltung ihrer eigenen Sinnlichkeit begleiten zu dürfen. Als ich vor 13 Jahren die erste Tantra-Massage erlebte, ahnte ich nicht, welche Bedeutung sie für mein Leben haben würde. Tief in meinem Herzen spürte ich den Wunsch, die Massage zu lernen und sie weiterzugeben.

Heute bin ich Gott dankbar, dass ich den Mut hatte, meinem Wunsch zu folgen. Das Besondere dabei ist, dass ich einen Raum öffne, in dem jede Frau sich nicht nur wohlfühlt, sondern auch ihre eigene Sinnlichkeit geniessen und einen tiefen inneren Frieden erleben kann. Und ist es nicht das, was wir in der Liebe suchen?

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